Im Blickpunkt

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Abbildung 13

Die Analyse des deutschen Wirtschaftsprüfermarkts für das Jahr 2021 der Wirtschaftsprüferkammer (WPK), die unter www.wpk.de/marktstrukturanalyse/ abrufbar ist, zeigt, dass der Anteil der Nicht-Abschlussprüfungsleistungen an den bei kapitalmarktorientierten Unternehmen erzielten Gesamthonoraren 2019–2021 abgenommen hat. Die Gesamthonorare der Wirtschaftsprüferpraxen, die kapitalmarktorientierte Unternehmen i. S. d. § 264d HGB prüften, so die diesbezügliche PM der WPK vom 30.11.2022, habe 2021 ca. 757 Mio. Euro betragen. Davon seien auf Abschlussprüfungsleistungen etwa 593 Mio. Euro und etwa 164 Mio. Euro auf Nicht-Abschlussprüfungsleistungen entfallen. Damit stellten im Berichtsjahr 2021 durchschnittlich 21,7 % (2020: 24,6 %; 2019: 25,1 %) der Gesamthonorare Honorare für Nicht-Abschlussprüfungsleistungen dar. Weiterhin sei zu berücksichtigen, dass die anderen Bestätigungsleistungen, die als prüfungsnahe Leistungen anzusehen sind, den zweitgrößten Anteil an den Gesamthonoraren einnehmen. Anzumerken sei auch, dass die Steuerberatungsleistungen gegenüber dem geprüften Mandanten nach dem Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz künftig entfallen werden. Ferner habe die WPK zwischen 2020 und 2021 55 Prüferwechsel bei kapitalmarktorientierten Unternehmen ermittelt. Davon sei in 32 Fällen das jeweilige Prüfungsmandat innerhalb der Gruppe der “Big Four”-Gesellschaften geblieben. Darüber hinaus habe die WPK festgestellt, dass die Zahl der im Berufsregister der WPK eingetragenen Netzwerke und der ihnen angeschlossenen Wirtschaftsprüferpraxen stetig steige. Ende 2021 seien 893 Wirtschaftsprüferpraxen (2020: 864; 2019: 845) in 473 Netzwerken (2020: 458; 2019: 446) registriert gewesen. – Die Teilnehmer der unter https://www.luenendonk.de abrufbaren Studie “Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung in Deutschland” des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder rechneten trotz Reputationsthemen, einer verschärften Regulierung und der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung laut PM vom 24.11.2022 im Jahr 2022 mit einem Zuwachs von im Mittel 4,3 %. Auch das Geschäftsjahr 2023 solle von einem dynamischen Wachstum in Höhe von 2,5–10 % geprägt sein, das erwarteten 81 % der befragten Unternehmen. Allerdings stammten die Prognosewerte aus der Feldphase von Februar bis Anfang Mai 2022. – S. zum Wirtschaftsprüfermarkt auch den Beitrag Köhler/Ratzinger-Sakel, BB 2022, 2283 ff.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

BB 2022, 2857