Im Blickpunkt

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst mitteilt, wurden in der deutschen Industrie zuletzt viele Stellen abgebaut (PM Nr. N067 vom 20.11.2025). Besonders betroffen war demnach die Automobilindustrie. Zum Ende des 3. Quartals 2025 arbeiteten gut 48 700 weniger Beschäftigte in der Branche als noch ein Jahr zuvor, was einem Rückgang von 6,3 % entsprach, so die Mitteilung. Mit 721 400 habe die Zahl der Beschäftigten in der Automobilindustrie einen Tiefstand erreicht: Weniger Menschen seien hier zuletzt Ende des 2. Quartals 2011 beschäftigt gewesen (718 000). Dennoch bleibe die Automobilindustrie gemessen an der Beschäftigtenzahl die zweitgrößte Industriebranche nach dem Maschinenbau mit rund 934 200 Beschäftigten zum Ende des 3. Quartals 2025. Zum Vergleich: Im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt waren gemäß der Mitteilung rund 5,43 Mio. Beschäftigte tätig, was einen Rückgang von 120 300 oder 2,2 % binnen eines Jahres darstelle. Auch in anderen großen Industriebranchen wurden nach der PM zuletzt Stellen abgebaut. So sei in der Metallerzeugung und -bearbeitung die Beschäftigtenzahl binnen eines Jahres um 5,4 % auf 215 400 zum Ende des 3. Quartals 2025 gesunken. In der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sei sie im selben Zeitraum um 3,0 % zurückgegangen auf 310 300 Beschäftigte. Etwas höher als im Durchschnitt fiel danach der Beschäftigtenrückgang auch in der Kunststoffindustrie (–2,6 % auf 321 400) sowie in der Herstellung von Metallerzeugnissen (–2,5 % auf 491 500) aus. Auch im Maschinenbau sank die Zahl der Beschäftigten laut der Mitteilung binnen eines Jahres um 2,2 % (Ende des 3. Quartals 2025 vorgenannte 934 200 Beschäftigte). In der chemischen Industrie (–1,2 % auf 323 600 Personen) und der Herstellung von elektrischer Ausrüstung (–0,4 % auf 387 500 Personen) sei der Beschäftigtenrückgang zumindest unterdurchschnittlich gewesen. Der von der Bundesregierung angekündigte sog. Herbst der Reformen erscheint nach den Zahlen mehr denn je notwendig. Zum Abschluss jedoch ein Lichtblick: Die Nahrungsmittelindustrie, in welcher die Zahl der Beschäftigten mit einem Zuwachs von 8 800 oder 1,8 % auf 510 500 Personen zum Ende des 3. Quartals 2025 größer war als ein Jahr zuvor.

Prof. Dr. Christian Pelke, Ressortleiter Arbeitsrecht