Im Blickpunkt

Im Blickpunkt

Abbildung 11

IT-Verantwortliche bewerten das Risiko, dass ihr Unternehmen Opfer einer Cyberattacke wird, gemäß einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 4.6.2025 so hoch wie nie zuvor: Fast sieben von zehn Befragten (69 %) befürchteten laut einer aktuellen EY-Studie, für die 501 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Führungskräfte aus IT-Sicherheit und Datenschutz in deutschen Unternehmen befragt wurden, Hackerangriffe und bewerteten die Gefahr dabei als “eher hoch” bis “sehr hoch”. Besonders große Sorgen machten sich die Befragten in den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation (82 %), Energie und Metallverarbeitung (80 %), Pharma und Gesundheit sowie Bau und Immobilien (jeweils 71 %). Je größer das Unternehmen, desto höher werde auch das Risiko durch Cyberattacken bewertet: Am höchsten sei es laut Einschätzung der Führungskräfte bei Konzernen mit Jahresumsätzen von mehr als 50 Mio. Euro (74 %). Aber auch bei Firmen mit einem Jahresumsatz von weniger als zehn Mio. Euro sähen mehr als die Hälfte der Befragten (59 %) ein “eher hohes” bis “sehr hohes” Gefährdungspotenzial. Die Frage, ob das Risiko, Opfer einer Cyberattacke zu werden, in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat, beantworteten fast drei Viertel der Befragten (71 %) mit “Ja”. Noch deutlicher falle die Antwort aus, wenn es darum gehe, wie sich die Bedeutung von Cybersicherheit entwickeln wird: 99 % der befragten Führungskräfte gingen davon aus, dass die Zahl der Cyberattacken und die Bedeutung des Themas Datendiebstahl – bzw. dessen Vermeidung – steigen werden. Aktuell besonders gefürchtet seien Angriffe des organisierten Verbrechens (76 %), von sog. “Hacktivisten” (46 %) – wie bspw. dem Hackerkollektiv “Anonymous” – und ausländischen Geheimdiensten (38 %). Geht es um die Herkunft der Angriffe, sprechen die Befragten zwei Ländern das mit Abstand größte Gefährdungspotenzial zu: Russland (76 %, plus zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023) und China (62 %, plus drei Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023) werden als die risikoreichsten Länder eingestuft. – Zu Cyberrisiken s. auch die Meldung zu den größten Geschäftsrisiken für börsennotierte Unternehmen in Deutschland auf der zweiten Seite dieses Wochenüberblicks.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

BB 2025, 1450