Im Blickpunkt

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Abbildung 11

Nach einer PM der KfW vom 10.1.2025 erwägen immer mehr Unternehmer in Deutschland, ihre Betriebe wegen fehlender Nachfolgelösungen zu schließen. Bis Ende des Jahres 2025 – so die PM weiter – hegen rund 231 000 Inhaber von mittelständischen Unternehmen, die bereits konkret ihren persönlichen Rückzug planen, Stilllegungspläne. Das seien 67 500 mehr als ein Jahr zuvor. Das seien Ergebnisse einer aktuellen Sonderauswertung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels, das zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 erhoben wurde. Niemals zuvor seit Start des Nachfolge-Monitoring von KfW Research hätten so viele mittelständische Unternehmen die Aufgabe ihres Betriebs in Erwägung gezogen. Mittelfristig, binnen drei bis fünf Jahren, zögen noch einmal rund 310 000 Unternehmer, die bereits wissen, dass sie aus ihrer Firma ausscheiden, die Schließung in Betracht. Demgegenüber strebten 532 000 der insgesamt 3,84 Mio. mittelständischen Unternehmen in Deutschland bis Ende 2028 die Übergabe an einen Nachfolger an. Damit hielten sich die angestrebten Nachfolgen und die geplanten oder für möglich gehaltenen Stilllegungen bis Ende 2028 in etwa die Waage. Hauptgrund für die Pläne zur Stilllegung sei sehr oft das Alter. Das Durchschnittsalter der mittelständischen Unternehmerschaft liege bei 54 Jahren. 39 % der Unternehmerschaft sei sogar 60 Jahre oder älter – in der deutschen Gesamtbevölkerung seien das nur rund 30 %. Diejenigen 215 000 Unternehmer, die kurzfristige Nachfolgepläne bis Ende 2025 haben, seien im Durchschnitt bereits 65,4 Jahre alt. Viele von ihnen hätten allerdings noch nicht mit einer Nachfolgesuche begonnen oder seien erst in einem sehr frühen Stadium. Für einige dürfte die Zeit daher zu knapp werden. Es sei davon auszugehen, dass etwa 43 000 Unternehmen ihren Wunsch nach einer kurzfristigen Nachfolgeregelung aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr umsetzen könnten. Der Engpass bei der Unternehmensnachfolge sei die zu gering besetzte nachrückende Gründergeneration. In dieser wiederum hätten nur wenige Personen Interesse daran, auf bereits bestehende Unternehmensstrukturen zurückzugreifen. Gegenwärtig gebe es jährlich weniger als halb so viele Übernahmegründungen wie Unternehmen mit Nachfolgebestrebungen im Mittelstand.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

BB 2025, 169