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HBS: Nachhaltigkeits-Indikatoren haben höhere Bedeutung bei Vorstandsvergütung – Qualität nicht immer klar

Soziale und ökologische Kriterien haben bei der Vorstandsvergütung erheblich an Bedeutung gewonnen, zeigt eine neue Studie, die das Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung gefördert hat. Im Geschäftsjahr 2021 hätten alle Unternehmen im DAX und 41 von 50 MDAX-Unternehmen nichtfinanzielle bzw. nachhaltige Kriterien in ihre Vergütungssysteme integriert oder die Einführung für das Geschäftsjahr 2022 angekündigt. Eine frühere Untersuchung aus dem Jahr 2013 sei lediglich auf zehn Unternehmen im DAX und 6 im MDAX gekommen. Wie gehaltvoll die verwendeten Kennzahlen sind, müsse der Aufsichtsrat überprüfen. Vertreterinnen und Vertreter von Beschäftigten sähen bei Aussagekraft und Transparenz allerdings nicht selten noch Verbesserungsbedarf. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder habe sich bis vor wenigen Jahren fast ausschließlich an „klassischen finanziellen Kennzahlen“ wie dem operativen Gewinn oder dem Aktienkurs orientiert. Noch immer stünden solche Faktoren im Mittelpunkt, wenn es darum geht, die Leistung des Managements zu bewerten. Doch andere Faktoren würden heute kein Nischendasein mehr fristen. Soziale Themen wie die Zufriedenheit der Belegschaft, Personalentwicklung, Diversity oder Frauenförderung kämen bei den Vergütungskriterien ebenso vor wie CO2-Emissionen, der Einsatz erneuerbarer Energien und Umweltschutz. Zudem gebe es weitere Kriterien nichtfinanzieller Art, z. B. Kundenzufriedenheit, Investitionen oder der Aufbau neuer Geschäftsfelder. Die ausführliche PM dazu ist unter https://www.boeckler.de abrufbar.

(PM HBS vom 2.3.2023)