IDW: Appell für eine verlässliche und akzeptierte Nachhaltigkeitsberichterstattung
Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat einen offenen Brief an deutsche und internationale politische Entscheider und Standardsetter geschrieben, um auf aktuelle kritische Aspekte beim Prozess der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft aufmerksam zu machen.
Das IDW unterstützt nationale und internationale Ansätze, um einen Wandel unseres ökonomischen Verhaltens mit dem Ziel zu fördern, die natürlichen Grundlagen unseres Planeten nicht weiter zu zerstören. Dabei engagiert sich das IDW bei der Umsetzung des europäischen Green Deal und bringt sich auch bei den Vorschlägen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von EFRAG und ISSB ein.
In dem Appell weist das IDW aber auch auf einige kritische Aspekte hin, die für eine gelungene Nachhaltigkeitsberichterstattung wichtig sind und der Gefahr von „Greenwashing“ vorbeugen sollen.
So müssten die Klassifizierungen, welche Tätigkeiten der Finanz- und Realwirtschaft als nachhaltig anzusehen sind, praktikabel, widerspruchsfrei und vergleichbar vorgenommen werden. Außerdem weist das IDW darauf hin, dass – angesichts der Erweiterung der Berichtspflichten auf Mittelständler durch die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD)- die Entwürfe der europäischen Berichtsstandards zu granular sind und der Zeitplan zur Umsetzung für die Unternehmen zu ambitioniert ist.
Aus Sicht des Berufsstands der Wirtschaftsprüfer ist es laut IDW wichtig, dass in den Reportingstandards das Soll-Objekt angemessen und präzise beschrieben wird, damit die Prüfung anschließend gut gelingt.
- Nur eine verlässliche und akzeptierte Nachhaltigkeitsberichterstattung schafft Vertrauen in die angestrebte Transformation (IDW Appell) (PDF)
- Only sustainability reporting that is reliable and well accepted will create trust in the strived-for transformation (IDW Appell – Englisch) (PDF)
- (IDW Aktuell vom 10.10.2022)