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PwC: M&A-Aktivitäten in der DACH-Region – Zurückhaltung in der ersten Jahreshälfte 2022

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in Folge des Russland-Ukraine-Kriegs machen sich im M&A-Markt bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2022 fanden in Deutschland, Österreich und der Schweiz deutlich weniger Fusionen und Übernahmen statt als im vorangegangenen Halbjahr. Die Anzahl der Transaktionen sank von 1884 auf 1436 – ein Rückgang um 23,8 %. Davon entfielen 1061 auf Deutschland, 104 auf Österreich und 271 auf die Schweiz. Die Höhe der Unternehmenskäufe fiel um 34,8 % von 107,4 auf 67,3 Mrd. Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „M&A Insights“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland für die DACH-Region. Sie untersucht, wie sich die M&A-Branche entwickelt, welche Top-Deals im Markt für Aufsehen sorgen und wie sich das Transaktionsgeschehen in einzelnen Sektoren nach Wert und Volumen entwickelt. Die größten Unternehmenstransaktionen im Untersuchungszeitraum fanden in der Konsumgüterindustrie statt. Dazu gehören v. a. die Übernahme der Firmenich International SA durch Koninklijke DSM NV für 19,3 Mrd. Euro und die Übernahme der Allwyn Entertainment AG durch Cohn Robbins Holdings Corp für 6,5 Mrd. Euro. Grund für das hohe Transaktionsaufkommen in dieser Branche, die rund 78 % der Top-Ten-Deals des Halbjahres ausmacht, sind Konsolidierungen und Umstrukturierungen in Folge eines veränderten Verbraucherverhaltens. Die Bedeutung nachhaltiger Produkte nimmt zu und der anhaltende Siegeszug des Online-Handels setzt sich fort. In Hinblick auf den Transaktionswert entfielen 42,7 % auf Deutschland. Hier blieb der Sektor Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) von den wirtschaftlichen Unsicherheiten größtenteils unbeeinträchtigt. Zwar sank die Zahl der Transaktionen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021 um ein Viertel. Der Transaktionswert stieg jedoch um 7,6 %. Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen sank im ersten Halbjahr 2022 in allen Größensegmenten. Insbesondere sehr große Transaktionen in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro wurden zurückgestellt. Die Anzahl reduzierte sich von 22 im vorherigen Halbjahr auf lediglich neun in der ersten Jahreshälfte 2022. Trotzdem ließen sich Kontinuitäten beobachten. Der Anteil mittelgroßer Deals zwischen 50 und 250 Mio. Euro stieg von 5,7 % des gesamten Transaktionsgeschehens im ersten Halbjahr 2021 auf 6,2 % in der ersten Jahreshälfte 2022. Damit verstetigte sich ein Trend, der im zweiten Halbjahr 2020 begann.

(PM PwC vom 23.9.2022)