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BFH: Zum Vertrauensschutz im Steuerrecht bei unecht rückwirkenden Gesetzen

Der BFH hat mit Urteil vom 24.2.2022 – III R 9/20 – entschieden:

1. Bei bilanzierenden Steuerpflichtigen ist Vertrauensschutz gegenüber unecht rückwirkenden Gesetzen nicht über mindestens zwei Veranlagungszeitraumwechsel hinweg zu gewähren. Der BVerfG-Beschluss Rückwirkung im Steuerrecht III vom 07.07.2010 – 2 BvL 1/03, 2 BvL 57/ 06, 2 BvL 58/06 (BVerfGE 127, 31, BGBl I 2010, 925 – Entscheidungsformel –) ist nicht nur auf Arbeitnehmerabfindungen zugeschnitten.

2. Die BVerfG-Beschlüsse Rückwirkung im Steuerrecht I vom 07.07.2010 – 2 BvL 14/02, 2 BvL 2/ 04, 2 BvL 13/05 (BVerfGE 127, 1, BStBl II 2011, 76 – Entscheidungsformel –) und Rückwirkung im Steuerrecht II vom 07.07.2010 – 2 BvR 748/05 (BVerfGE 127, 61, BStBl II 2011, 86 – Entscheidungsformel –) sind wegen des Dualismus der Einkunftsarten auf Vermögenszuwächse im Gewerbebetrieb nicht übertragbar.

(Amtliche Leitsätze)

Volltext: BB-ONLINE BBL2022-1365-2