IDW: Positionspapier „Deutschland wettbewerbsfähig machen“

Die Coronavirus-Pandemie hat schonungslos offengelegt, woran es in Deutschland mangelt: Digitalisierung, effiziente staatliche Prozesse, Bildungsangebote. Gleichzeitig muss die neue Bundesregierung auf neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen und globale Entwicklungen reagieren. Das aktuelle IDW-Positionspapier zeigt auf, was es braucht, damit Deutschland die Herausforderungen erfolgreich besteht. 

Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) stellt in seinem neuen IDW-Positionspapier Trendwatch „Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nach Corona“ drei Schlüsselfaktoren vor, mit denen Deutschland sowohl die Folgen der Corona-Pandemie effektiv bewältigt als auch erfolgreich auf die globalen Herausforderungen des zunehmenden internationalen Wettbewerbsdrucks und der globalen Klimakrise reagiert. „Wir benötigen gezielte und kontinuierliche Investitionen in Digitalisierung, Start-Up-Förderung und digitale Bildung, will Deutschland nicht den Anschluss an andere Länder verlieren“, fordert Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstands des IDW.

Erster Schlüsselfaktor: Dieses Jahrzehnt muss das Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen werden. Deutschland braucht Investitionen in Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain oder grünen Wasserstoff. Die Verwaltung muss umfassend digitalisiert werden. Alle Haushalte und Unternehmen sollten bis 2025 an schnelles Internet angebunden sein und weiße Flecken in der Mobilfunkabdeckung bis dahin der Vergangenheit angehören. „Dafür sollten Förderprogramme mit einem langfristigen Blick in die Zukunft aufgesetzt werden und koordiniert sein, um die Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit und Digitalisierung konsequent umzusetzen“, so Klaus-Peter Naumann.

Zweiter Schlüsselfaktor: Die Innovationsfähigkeit Deutschlands kann durch Förderung von Gründungen erhöht werden. „Start-ups spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Ihre Finanzierung sollte im Rahmen einer überfälligen Steuerreform durch das Instrument der Mitarbeiterbeteiligungen verbessert werden. Diese sollten an erfolgreiche internationale Modelle angepasst werden, um eine stärkere Beteiligungskultur zu forcieren“, so Naumann weiter.

Denn nur mit einem neuen digitalen Gründergeist und einer Vielzahl an erfolgreichen Start-ups wird die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft gelingen.

Dritter Schlüsselfaktor: Bestehende kulturelle Aspekte und mentale Erfordernisse müssen hinterfragt und angepasst werden. „Immer noch fehlt es uns an einer Fehlerkultur, die eine zweite Chance zulässt. Es muss an dieser ‚Kultur der zweiten Chance‘ konkret gearbeitet werden, auch im Insolvenzrecht“, führt Naumann weiter aus. Für den Mut zum Unternehmertum braucht es Bildung in den Bereichen Wirtschaft, Selbstständigkeit und Digitalisierung.

Das vorliegende IDW-Positionspapier gewährt zudem Seitenblicke auf erfolgreiche internationale Beispiele, wie digitale Wettbewerbsfähigkeit von Staaten erreicht werden kann.

Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nach Corona (Trendwatch Positionspapier) (PDF)

(PM IDW vom 3.2.2022)