Die Bundesregierung beziffert das „theoretisch offene Verlustrisiko“ aus der Rettung der Commerzbank seit dem Jahr 2008 auf 2,77 Mrd. Euro. Dem stünden aber noch Aktien im Besitz des Bundes in Höhe von 2,32 Mrd. Euro gegenüber, schreibt sie in ihrer Antwort (20/13644) auf ein Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/13340).
In einer Vollkosten-Betrachtung unter Berücksichtigung von Refinanzierungskosten müssten den Stabilisierungsmaßnahmen indes noch weitere 1,8 Mrd. Euro zugeordnet werden, wird in der Antwort weiter erklärt. Die Schwelle für den Aktienkurs, ab der sich die verbliebenen Stabilisierungsmaßnahmen zugunsten der Commerzbank ohne Verlust beenden ließen, betrage demnach zum 31.10.2024 ohne Berücksichtigung der Refinanzierungskosten 19,48 Euro, bei Berücksichtigung der Refinanzierungskosten 32,13 Euro.
In der Antwort sind auch die variablen Vergütungen von Vorstand und Aufsichtsrat des Frankfurter Kreditinstituts aufgeführt. Im Jahr 2023 erhielt der Vorstand demnach 6,27 Mio. Euro. Der Aufsichtsrat bekam keine variable Vergütung.
Dass die Investmentbanken Goldman Sachs und J.P. Morgan den Auftrag als Joint Bookrunner – „nicht als Berater“ – bekamen, begründet die Bundesregierung mit dem von diesen beiden Auktionsbanken garantierten Mindestabnahmepreis. „Goldman Sachs SE und J.P. Morgan SE boten den höchsten Backstop-Preis. Über die Mandatierung wurde am 10. September gegen 17 Uhr entschieden“, heißt es in der Antwort.
(Quelle: hib 780/2024 vom 13.11.2024)