Die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie gelten schon lange als problematisch. Die teils prekären Zustände sind in den vergangenen Monaten durch größere Corona-Ausbrüche in etlichen Schlachthöfen neu in den Blickpunkt geraten – und die Politik sah sich zum Handeln veranlasst:
Der Bundestag hat nun strengere Vorschriften für die Fleischindustrie beschlossen. Ab dem kommenden Jahr ist der Einsatz von Subunternehmen mit osteuropäischen Billiglohn-Arbeitern verboten. „Wir räumen gründlich auf in der Fleischindustrie, weil es um die Menschenwürde von Beschäftigten geht“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Wenn nach dem Bundestag am Freitag auch der Bundesrat zustimmt, gilt ab dem 1. Januar ein Verbot von Werkverträgen in der Branche. Anders als bisher sollen dann keine Subunternehmen mehr in Schlachtereien tätig sein dürfen. Damit soll gegen die verbreitete Praxis angegangen werden, dass diese über weitere Subunternehmer schlecht bezahlte Arbeitskräfte aus Osteuropa zu oft miserablen Arbeits- und Wohnbedingungen anheuern.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/arbeitsschutz-in-schlachthoefen-101.html