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BGH: Doppeltarifzähler II

a) Der Umfang der Informationen, die ein Unternehmer bei einer Aufforderung zum Kauf über die Art der Preisberechnung zu erteilen hat (§ 5b Abs. 1 Nr. 3 UWG/Art. 7 Abs. 4 Buchst. c Richtlinie 2005/29/EG), ist anhand aller tatsächlichen Umstände dieser Aufforderung zum Kauf und anhand des Kommunikationsmediums zu beurteilen. Es kommt auch darauf an, ob die in Rede stehenden Informationen – hier der Prozentsatz einer sogenannten Ausgleichsmenge bei Verwendung von Doppeltarifzählern – zum Geschäfts- und Verantwortungsbereich des Unternehmers gehören oder er sich diese mit zumutbarem Aufwand beschaffen kann (Anschluss an EuGH, Urteil vom 23. Januar 2025 – C-518/23, WRP 2025, 304 – NEW Niederrhein Energie und Wasser; Fortführung von BGH, Urteil vom 21. Juli 2016 – I ZR 26/15, GRUR 2016, 1076 [juris Rn. 27] = WRP 2016, 1221 – LGA tested; Urteil vom 2. März 2017 – I ZR 41/16, GRUR 2017, 922 [juris Rn. 27] = WRP 2017, 1081 – Komplettküchen; Urteil vom 5. Oktober 2017 – I ZR 232/16, GRUR 2018, 438 [juris Rn. 32] = WRP 2018, 420 – Energieausweis).

b) Innerhalb eines einzigen Verkehrskreises – hier der Mieter und Eigentümer von Wohnimmobilien – scheidet eine gespaltene Verkehrsauffassung für das Verständnis einer Angabe über Art und Weise der Preisberechnung (§ 5 Abs. 2 Nr. 2 UWG) aus (Fortführung von BGH, Urteil vom 24. Juli 2014 – I ZR 221/12, GRUR 2014, 1013 [juris Rn. 33] = WRP 2014, 1184 – Original Bach-Blüten; Urteil vom 22. September 2021 – I ZR 192/20, GRUR 2022, 160 [juris Rn. 16] = WRP 2022, 177 – Flying V; Urteil vom 25. November 2021 – I ZR 148/20, GRUR 2022, 241 [juris Rn. 20] = WRP 2022, 315 – Kopplungsangebot III).

BGH, Urteil vom 27.3.2025 – I ZR 65/22

(Amtliche Leitsätze)