Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat ein Knowledge Paper zur kürzlich in Kraft getretenen EU-Verordnung über künstliche Intelligenz (AI Act) veröffentlicht. Das Papier gibt einen Überblick über die Regelungen für Unternehmen und Wirtschaftsprüfende. Der AI Act, der seit August gilt, stellt einen entscheidenden Schritt in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) auf europäischer Ebene dar. Er verfolgt das Ziel, den Einsatz von KI-Systemen sicher und verantwortungsvoll zu gestalten, indem er klare Richtlinien und einen risikobasierten Ansatz einführt. Das IDW begrüßt die Initiative eines europäischen KI-Gesetzes, denn klare Richtlinien seien essenziell, um die KI-Transformation sicher und verantwortungsvoll zu gestalten. Allerdings darf der neue Rechtsrahmen aus Sicht des IDW nicht zu einem weiteren bürokratischen Hemmschuh für die Unternehmen werden. Das Knowledge Paper zeigt, welche KI-Systeme vom AI Act betroffen sind und ab welchem Zeitpunkt. Außerdem geht das Papier auf die die praktischen Auswirkungen des AI Act für Unternehmen und Wirtschaftsprüfer ein. Dabei wird auf die Bedeutung der Integration der neuen Anforderungen in bestehende Governanceund Compliance-Strukturen hingewiesen. Für Wirtschaftsprüfer empfiehlt das Papier, die Vorgaben des AI Act in das Qualitätsmanagement der Praxis einzubinden. Dem steigenden Bedarf der Unternehmen nach standardisierten KI-Prüfungen könne die Wirtschaftsprüferbranche mit Hilfe des IDW-Prüfungsstandards IDW PS 861 zur Prüfung von KI-Systemen nachkommen.
(IDW Aktuell vom 30.8.2024)