Bei der Frage nach der Rolle von Unternehmen und Finanzinstitutionen für die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise steht auch die Debatte zur Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsberichterstattung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Fokus. Hier gilt es, die verschiedenen Berichtsanforderungen diverser Geschäftspartner von KMU zu berücksichtigen (hierzu hat die DRSC/RNE-Pilotgruppe zuletzt eine unter www.drsc.de abrufbare Übersicht zu Informationsbedarfen verschiedener Stakeholder bezüglich der Nachhaltigkeit von KMU veröffentlicht). In dieser Debatte um die Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU kommt den sog. Principal Adverse Impact Indicators (PAI) eine zentrale Bedeutung zu. Die PAI sind nach der EU-Offenlegungsverordnung Grundlage für die Angaben von Finanzinstitutionen zu deren Investitionen, um mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Die Indikatoren sollen Hinweise auf mögliche negative Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten auf beispielsweise Biodiversität, Geschlechtervielfalt und -gerechtigkeit, Einhaltung von Menschenrechten sowie Energieverbrauch geben. Zu diesen PAI sollen auch KMU künftig vermehrt Angaben machen. Dies sehen die kürzlich veröffentlichten Vorschläge des europäischen Standardsetzers European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) für die gesetzlich vorgeschriebene Nachhaltigkeitsberichterstattung kapitalmarktorientierter KMU sowie die Vorschläge für die freiwillige Berichterstattung aller anderen KMU vor. Die DRSC/RNE-Pilotgruppe möchte mit der Veröffentlichung einer Heat-Map einen Diskussionsbeitrag zur Erarbeitung der Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Hinblick auf die PAI leisten. Die Pilotgruppe bewertete die Umsetzbarkeit der Indikatoren sowie den Bedarf bzw. die Relevanz für KMU. Die Heat-Map veranschaulicht diese Einschätzung und weist auf besondere Herausforderungen für KMU hin. Hiervon lassen sich Unterstützungsbedarf für KMU und auch möglicher Anpassungsbedarf einzelner Indikatoren ableiten. Die Pilotgruppe identifizierte insbesondere bezüglich der Messung von Auswirkungen auf die Biodiversität, der Scope 3-THG-Emissionen sowie der Strukturen zur Überwachung der Einhaltung der UNGC-Grundsätze und OECD-Leitsätze Handlungsbedarfe. Für die Bewertung der Indikatoren führte die DRSC/RNE-Pilotgruppe Expertengespräche mit Vertretern weiterer KMU, Finanzinstitutionen und großer Unternehmen durch.
(www.drsc.de)