Woran Klimaschutz im Unternehmen scheitert und was Abhilfe verspricht

Gut fürs Klima: Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Gut fürs Klima: Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Auch wenn die Wirtschaft den Klimawandel als Handlungsfeld entdeckt hat, klappt es im Alltag noch nicht immer mit der Umsetzung von Klimaschutz. Was hindert Unternehmen daran, ihre Emissionen zu reduzieren und ihre Geschäfte mit den Pariser Klimaschutzzielen in Einklang zu bringen?

1. Fehlender systematischer Ansatz – ein Klimamanagement verschafft Orientierung

Meist fehlen Strukturen, Prozesse und Zuständigkeiten, was die Orientierung für Unternehmen nicht einfacher macht. Unternehmen können zum Beispiel über den „Baustein Klimamanagement“ einen Einstieg in das Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) schaffen. Auch der Leitfaden des UN Global Compact Netzwerk Deutschland erläutert die Schritte zu einem effektiven Klimamanagement.

Die ersten Schritte sind:

  1. Konkrete Verantwortliche für Klimaschutz festlegen
  2. Klimamanagement einführen
  3. Treibhausgasbilanz erstellen
  4. Konkrete Ziele und Maßnahmen in einer Klimaschutz-Strategie festlegen
  5. Beschäftigte mitnehmen
  6. Berichterstattung und Kommunikation einrichten

2. Kein Fachpersonal – eigene Beschäftigte qualifizieren und Arbeitgeber-Attraktivität steigern

Neben externen Bewerbern oder Klimaschutz-Dienstleistern bietet sich als fachliche Ressource auch die eigene Belegschaft an. Sie kann Verantwortung im Klimaschutz übernehmen, zum Beispiel als Promotoren und Koordinatorinnen. Hierfür sollten alle Involvierten mit den notwendigen Bildungsangeboten und Workshops unterstützt werden. Das gilt auch für die Motivation der Belegschaft insgesamt. Denn menschliche Vorurteile und Emotionen müssen überwunden werden, um ambitionierte Klimaschutz-Ziele zu erreichen.

Klimaschutz wird zu einem wichtigen Argument in der Personalgewinnung, denn BewerberInnen legen zunehmend Wert auf Arbeitgeber, die sich beim Klimaschutz engagieren.

3. Knappe finanzielle Ressourcen – Kreditwürdigkeit und Ressourceneffizienz steigern und Fördermittel nutzen

Dem Argument, dass Klimaschutz kostet, stehen Kosteneinsparungen durch höhere Energie- und Ressourceneffizienz entgegen. Ebenso verbessert eine effektive Klimaschutzstrategie für Unternehmen die Chancen, eine günstige Finanzierung zu bekommen, da Banken zunehmend weniger Kredite in emissionsintensive Unternehmen stecken. Zum Beispiel finanziert die DZ Bank den Transformationsprozess von Unternehmen zum Netto-Null-Emissionen-Ziel. Und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Transformationskonzepte bis zu 80.000 €. 

GREEN.WORKS – So geht unternehmerischer Klimaschutz

Klimaschutz und Klimaanpassung werden für Unternehmen erfolgskritisch. Mit unserer Initiative GREEN.WORKS stellen wir Informationen für die erfolgreiche Dekarbonisierung der Geschäftsmodelle bereit. Besuchen Sie unsere Startseite und unsere Academy mit Masterclasses, Deep Dives & mehr. Hier finden Sie unseren Einsteiger-Guide und unseren Klimadienstleister-Guide 2023.

Veranstaltungen der GREEN.WORKS Academy
  • 4. Mai | 10-12 Uhr | Immobilien klimagerecht bauen und sanieren
  • 9. Mai | 11-12.30 Uhr | Erfolgreicher Einstieg in den unternehmerischen Klimaschutz
  • 17. Mai | 10-12 Uhr | Twin Transformation – Mit Digitalisierung zu mehr Klimaschutz
  • 6. Juni | 11-12 Uhr | Change-Management – So gelingt der Wandel im Unternehmen
  • 22.Juni | 10-12 Uhr | Klimaschutzmanagement aufbauen: KPIs und interner CO2-Preis
  • 18. September | 9-17 Uhr | Training Day Green Business

→ Jetzt anmelden

4. Ein Dschungel an Standards, Rahmenwerken und Regularien – den Überblick behalten

Die Regellage erscheint gerade Neulingen im Thema unübersichtlich. Daran sollte Klimaschutz aber nicht scheitern: Wer rechtzeitig handelt, macht sein Unternehmen resilient gegen schärfer werdende Klimagesetze und CO2-Bepreisung. Für die Verankerung eines systematischen Umwelt- und Klimamanagements im Unternehmen bieten sich die ISO-Norm 14001 oder EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) an. Eine Übersicht über relevante Standards und Berichtswesen bietet der Einstiegs-Guide von GREEN.WORKS. 

5. Datenwust und fehlende Bilanzierungsmethoden – richtig rechnen

Hürden bilden oft die Identifizierung und Erhebung der nötigen Daten für eine Treibhausgas (THG)-Bilanz. Auch sind konkrete Zielwerte für die Emissionsminderung meist nicht vorhanden oder zu wenig ambitioniert. Etablierte Methoden für die THG-Bilanzierung bieten das GHG (Greenhouse Gas Protocol) sowie die ISO-Normen 14064 auf Unternehmensebene (Corporate Carbon Footprint) oder die ISO 14067 auf Produktebene (Product Carbon Footprint). 

6. Mangelnde Zeit für die Berichterstattung – Klimakommunikation aber richtig

Ergebnisse und Fortschritte der Klimaschutzmaßnahme im Berichtsprozess werden nicht festgehalten oder richtig evaluiert, da sie als zu zeitaufwändig gelten. Oftmals wird der eigene Erfolg falsch kommuniziert (Greenwashing) oder aus Angst davor gar nicht kommuniziert. Hier helfen Reporting Rahmenwerke wie zum Beispiel von der GRI (Global Reporting Initiative) oder dem für KMUs geeigneten DNK (Deutscher Nachhaltigkeits Kodex). Sowohl Klimadienstleister wie auch DNK-Schulungspartner bieten hier professionelle Unterstützung an. 

Was Unternehmen in den nächsten fünf Jahren tun, wird für ihre Wettbewerbsfähigkeit und für das Klima entscheidend sein, daher sollten Hindernisse keine Hindernisse bleiben. Unterstützung in Form von Informationen, Bildung und Förderung gibt es vielfach.

Wie unternehmerischer Klimaschutz gelingen kann, zeigt der „Einsteiger-Guide – Unternehmerischen Klimaschutz verstehen & managen“. Die GREEN.WORKS Academy bietet die Masterclass „Erfolgreicher Einstieg in den Klimaschutz: So gelingt der Start!“ an. Jetzt kostenlos anmelden.