Acht Tipps, wie Sie Ihr Unternehmen wappnen

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Wasserrisiken können für Unternehmen zu einer ernsten Bedrohung werden: Mit den richtigen Entscheidungen verhindern Sie nicht nur wirtschaftliche Schäden, sondern heben sogar Wachstumschancen.

Die Aufmerksamkeit für die Bedeutung von Wasser für den geschäftlichen Erfolg steigt. Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit ihrer Wassernutzung und berichten darüber. Dazu gehören Konzerne wie Facebook, Bayer, Mars, Alphabet (Google) oder Procter & Gamble. Das World Resources Institute sieht Wasserstress als eine „ernsthafte Bedrohung“ auch für die „geschäftliche Stabilität“.

Im Vordergrund steht daher, die Wassernutzung effizienter zu gestalten. Um sich auf eine Welt mit längeren Trockenperioden und heftigeren Niederschlägen vorzubereiten, die Auswirkungen von Wasserstress zu minimieren und das Wachstum zu sichern, können Unternehmen Einiges tun. Wir geben acht Tipps.

GREEN.WORKS – So geht unternehmerischer Klimaschutz

Klimaschutz und Klimaanpassung werden für Unternehmen erfolgskritisch. Mit unserer Initiative GREEN.WORKS stellen wir Informationen für die erfolgreiche Dekarbonisierung der Geschäftsmodelle bereit. Besuchen Sie unsere Startseite und unsere Academy mit Masterclasses, Deep Dives & mehr. Hier finden Sie unseren Einsteiger-Guide und unseren Klimadienstleister-Guide 2023.

Veranstaltungen der GREEN.WORKS Academy
  • 4. Mai | 10-12 Uhr | Immobilien klimagerecht bauen und sanieren
  • 9. Mai | 11-12.30 Uhr | Erfolgreicher Einstieg in den unternehmerischen Klimaschutz
  • 17. Mai | 10-12 Uhr | Twin Transformation – Mit Digitalisierung zu mehr Klimaschutz
  • 6. Juni | 11-12 Uhr | Change-Management – So gelingt der Wandel im Unternehmen
  • 22.Juni | 10-12 Uhr | Klimaschutzmanagement aufbauen: KPIs und interner CO2-Preis
  • 18. September | 9-17 Uhr | Training Day Green Business

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Etablieren Sie ein Wassermanagement im Unternehmen: Wer seinen Wasserverbrauch richtig im Blick haben möchte, sollte Wasser systematisch managen. Dabei helfen die Umweltmanagementsysteme EMAS und ISO 14001. Sie helfen nicht nur beim Management von Treibhausgas-Emissionen, Abfall, Energie oder Biodiversität, sondern auch beim Wasser. Dabei deckt das strengere, mit finanziellen Vorteilen verbundene EMAS-System auch die Inhalte der ISO 14001 ab (einen Vergleich der beiden Ansätze finden Sie im Einsteiger-Guide – Unternehmerischer Klimaschutz verstehen & managen).

Um Unternehmen bei der Umsetzung von EMAS und ISO-Norm zu unterstützen, entwickelt die International Organization for Standardization (ISO) eine Norm mit praxistauglichen Hilfestellungen und Methoden und Ansätzen. Der Normentwurf (E DIN EN ISO 14002-2) mit vielen nützlichen Tipps liegt seit April 2022 vor und kann kostengünstig erworben werden. Das Dokument behandelt Themen wie Wasserentnahme, effiziente Wassernutzung und Wasserableitung sowie Ansätzen zur Bewältigung von Überschwemmungen und Dürren. Dabei wird das Thema Wasser im Gesamtkontext der Ökosysteme behandelt und ist auf alle Formen von Wasser anwendbar. Auch Unternehmen ohne EMAS oder ISO14001 bietet der Leitfaden Orientierung.

Beziehen Sie Wasser in Geschäftsentscheidungen ein: Entwickeln Sie eine Methodik, mit der Sie die Wasserqualität und Wasserquantität in Ihre Geschäftsentscheidungen einbeziehen. Ziel sollte sein, bei allen Entscheidungen zu prüfen, ob und wie sich Wasserverbrauch vermeiden oder reduzieren lässt. Das gilt gerade auch bei Investitionen. In einem etwas aufwändigeren Schritt können Sie auch Ihre Lieferanten einer Prüfung unterziehen. Lassen Sie sich dazu Auskunft zur Wasserintensität der eingekauften Produkte geben. Kann der Hersteller diese senken? Gibt es sparsamere Alternativen? Werfen Sie neben der Wasserintensität auch einen Blick auf die Produktionsstandorte der Zulieferer. Nicht überall ist die Verwendung von Wasser gleich problematisch, das hängt auch stark von den ökologischen Gegebenheiten vor Ort ab. Prüfen Sie, ob Sie in einen möglicherweise vorhandenen Verhaltenskodex für Lieferanten Vorgaben zum Thema Wasser aufnehmen.

Nehmen Sie Wasser in den Wertekanon des Unternehmens auf: Wie immer nützen gute Absichten nichts, wenn sie in der Organisation nicht auch gelebt werden. Verankern Sie das Thema in den Unternehmenswerten. Passen Sie die Zielvorgaben so an, dass die Beschäftigten nicht in Konflikte laufen, wenn sie die Wasserstrategie des Unternehmens ernstnehmen und umsetzen wollen. Setzen Sie mindestens für Ihre Führungskräfte Anreize, das Produktionsmittel Wasser in ihre Entscheidungen einzubeziehen.

Neben Zielen und Strukturen benötigen Sie auch einen Kulturwandel im Unternehmen. Mit Bildungsangeboten, Workshops und Aktionen können Sie die Belegschaft für das Thema Wasser sensibilisieren.

Setzen Sie interne Wasserpreise: Die Kosten für Wasser sind für Unternehmen meist kaum der Rede wert. Die Preise sind deutlich niedriger als die wahren Kosten, die der Wasserverbrauch verursacht. Mit internen Wasserpreisen können Unternehmen diese externen Kosten internalisieren und damit Anreize für die Beschäftigten schaffen, sparsame Lösungen zu schaffen und zum Erhalt der regionalen Wassersysteme beizutragen. Misserfolge werden in der Bilanz der Abteilungen und des Unternehmens spürbar.Entwickeln Sie Produkte für eine wassersparende Welt: Die Menschheit muss Wasser sparen und effizienter nutzen. Unternehmen sollten deshalb ihre Produkte aus zwei Perspektiven in den Blick nehmen: Wie können sie die Herstellung dieser Produkte mit weniger Wasser bewerkstelligen? Und welche Produkte könnten Kunden in Zukunft brauchen, die ihnen beim Wassersparen helfen?

Der Energie- und Bergbausektor und die Landwirtschaft gehören zu den größten Verbrauchern von Wasser. In der Landwirtschaft sind zum Beispiel Pflanzen gesucht, die mit weniger Wasser auskommen, und sparsame Bewässerungssysteme. Die Industrie ist ebenfalls ein Großverbraucher, der effizientere Wassersysteme suchen.

Die Kommunen und Wasserversorger sind auf der Suche nach Lösungen, um in der Wasserinfrastruktur und beim Verbrauch Wasserverluste zu minimieren: Von Lösungen, die zum Beispiel das Regenwasser in der Stadt halten bis zu Technologien zur Identifizierung von Lecks in Leitungssystemen. Auch Privathaushalte können zum Wassersparen beitragen. Der Konsumgüterkonzern P&G hat sich deshalb beispielsweise zum Ziel gesetzt, einer Milliarde Menschen Zugang zu wassersparenden Produkten zu verschaffen.

Legen Sie Ihre Wassernutzung offen: Nur was gemessen wird, kann gemanagt werden. Daher benötigen Unternehmen Daten darüber, wo der Zugang zu Wasser notwendig, gefährdet oder finanziell relevant ist. Das reicht von der Rohstoffbeschaffung bis zur Auslieferung zum Beispiel per Schiff.

Diese Daten sind nicht nur für Ihre Geschäftsentscheidungen relevant, um den Betrieb und die Investitionen sicherzustellen. Auch Investoren, Banken und Geschäftskunden können sich dafür interessieren. Bei der Umweltdatenplattform CDP legen immer mehr Unternehmen daher Ihre Wasserdaten offen. Damit signalisieren Sie, dass Sie das Thema managen und eine Strategie haben, damit ihre Geschäfte auch in einer wassersparsameren Welt funktionieren.

Die Beantwortung des Wasserfragebogens von CDP kann Unternehmen auch dabei helfen zu identifizieren, welche Themen für sie beim Wassermanagement relevant sind und was Stakeholder möglicherweise von ihnen wissen wollen.

Sichern Sie Wasserressourcen gemeinschaftlich: Immer mehr Unternehmen engagieren sich in Initiativen zum Schutz des Wassers. Dort erhalten Sie wichtige Information und Wissen, das ihnen beim Wassermanagement hilft. Für global tätige Konzerne können Organisationen wie die World Meteorological Organization for Water and Climate Leaders oder die Water Resilience Coalition interessant sein. Doch auch wenn es globale Effekte gibt, die sich auf die Wasserversorgung auswirkt, so ist für Unternehmen letztlich das Ökosystem relevant, in dem sie tätig sind und das sie beeinflussen können. Vernetzen sie sich also auch an Ihren Standorten mit anderen Akteuren und kooperieren Sie für die verantwortungsvolle Nutzung, den Erhalt und die Regenerierung der regionalen Wasservorräte. Bekannt ist dieses Konzept unter dem Begriff der Water Stewardship. Mehrere Organisationen haben Rahmenwerke vorgelegt, wie solche Initiativen umgesetzt werden können.

Modernisieren Sie die Wasserinfrastruktur: Innovationen halten auch im Wassersektor Einzug. Intelligente Geräte, digitales Monitoring des Wasserverbrauchs in Echtzeit, sparsame Anlagen, effiziente Sanitärinfrastruktur oder optimierte Abläufe senken den Wasserverbrauch und erhöhen den wirtschaftlichen Erfolg. Nutzen Sie die technologischen Möglichkeiten, um auch beim Wasser Fortschritte zu erzielen.