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DStBG: Negativtrend bei der Innenstadtentwicklung hält an

Die Lage vieler Innenstädte in Deutschland wird sich nach einer aktuellen Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) weiter verschlechtern. Laut HDE-Prognose ist zu befürchten, dass im Jahr 2024 nochmals 5000 Geschäfte ihre Türen für immer schließen werden.

Aufschrift auf Schaufensterscheibe: Totalabverkauf wegen Geschäftsaufgabe -50%© Erwin Wodicka – stock.adobe.com

Nach der HDE-Prognose (https://einzelhandel.de ) werden somit seit 2020 insgesamt 46.000 Geschäfte aufgegeben haben. Diese Entwicklung bedeutet eine weitere Gefahr für die Attraktivität der Innenstädte und Ortskerne.

Anmerkung des DStGB

Ziel muss es sein, Innenstädte als Orte der Nutzungsvielfalt, der Kommunikation und Lebensqualität zu erhalten und weiter zu stärken. Die zunehmende Zahl an Leerständen kann ganze Stadtzentren und Ortskerne mit in einen Abwärtsstrudel ziehen. Innenstädte sind aber die Visitenkarte einer Stadt oder Gemeinde. Sie sind für die Menschen Identifikationsfaktor und Heimat sowie gleichzeitig wichtige Orte der Begegnung. Daher ist es erforderlich, gemeinsam mit allen Innenstadtakteuren und der Bürgerschaft kreative Innenstadtkonzepte zu entwickeln. Bund und Länder bleiben gefordert, die Kommunen bei dieser Aufgabe auch finanziell zu unterstützen. Wichtig ist insbesondere, den Kommunen einen verbesserten Zugriff auf leerstehende Innenstadtimmobilien und Grundstücke, z.B. durch einen Zwischenerwerb bzw. Zwischenmieten zu ermöglichen.  Hier könnten u.a. ein weiter verbessertes kommunales Vorkaufsrecht oder auch die Gewährung von Finanzhilfen durch Bund und Länder, etwa über einen hinreichend ausgestatteten Innenstadtfonds, weiterhelfen. Der DStGB arbeitet schon seit Langem in dem vom Bundesbauministerium initiierten Beirat Innenstadt mit, um diesbezüglich konkrete Lösungsansätze zu finden.

Neben nutzungsgemischten Innenstädten muss es zudem gelingen, unsere Innenstädte an den Erfordernissen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz auszurichten und umzubauen. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hitze verdeutlichen immer wieder, dass es in diesem Zusammenhang kein „Weiter so“ geben darf. Eine klimaangepasste Stadtentwicklung ist für eine lebenswerte Innenstadt unerlässlich. Mehr Grün, mehr Wasser und weniger Asphalt und Beton müssen zukünftig für ein besseres Mikroklima und mehr Lebensqualität sorgen. Der Einzelhandel hat in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden bereits ein sehr gutes Fundament durch die Sammlung von bundesweiten Best-Practice-Beispielen gelegt, um gute und erprobte Lösungen sichtbar zu machen und rascher zu skalieren. Die entsprechende Datenbank steht unter www.unsere-stadtimpulse.de zur Verfügung.

(DStBG, 9.2.2024)