Finanzstaatssekretärin Gisela Splett: „Die Digitalisierung ist in allen Lebensbereichen angekommen – auch in der Steuerverwaltung wollen wir sie vorantreiben.“
Oberfinanzpräsident Hans-Joachim Stephan: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Zahnräder einer funktionierenden Steuerverwaltung, deshalb liegt uns die Aus- und Fortbildung besonders am Herzen.“
Die baden-württembergische Steuerverwaltung hat im Jahr 2021 mehr als 4,3 Millionen Einkommensteuererklärungen bearbeitet – und damit erneut mehr als in den Jahren zuvor. In Summe haben die Finanzämter Steuereinnahmen in Höhe von 84,6 Milliarden Euro abgewickelt. Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie überstiegen die Steuereinnahmen des Landes Baden-Württemberg damit sogar die Einnahmen aus dem Rekordjahr 2019 um 2,6 Milliarden Euro.
Die Umsetzung zweier Großprojekte stand im vergangenen Jahr ebenfalls an: die Einführung des bundesweit ersten anonymen Online-Hinweisgeberportals und die Weichenstellung für die Grundsteuerreform.
Über das Hinweisgeberportal sind im vergangenen Jahr mehr als 11 397 Anzeigen eingegangen. Davon wurden 8 253 Anzeigen an die zuständigen Stellen zu weiteren Ermittlungen weitergeleitet. Andere Bundesländer denken nun ebenfalls über die Umsetzung eines solchen Portals nach.
Im Zuge der Grundsteuerreform sind in Baden-Württemberg insgesamt 5,6 Millionen Grundstücke neu zu bewerten, davon 4,6 Millionen im Grundvermögen und eine Million bei den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Hierfür ist es nötig, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer eine Erklärung zu ihrem Grundstück abgeben, am besten elektronisch.
Die größte Steuereinnahmequelle des Landes war auch im Jahr 2021 mit Abstand die Lohnsteuer: Hierüber eingenommen wurden insgesamt 36,5 Milliarden Euro (nach Abzug des Kindergeldes und Altersvorsorgezulagen). Das ist eine Steigerung von 1,6 Milliarden Euro bzw. von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und trotz anhaltender Pandemie einer der höchsten Werte in der Geschichte Baden-Württembergs gewesen. Gründe für den Zuwachs waren zum einen die hohe Zahl der Menschen in einem Beschäftigungsverhältnis, zum anderen die im Vergleich zu 2020 deutlich weniger in Anspruch genommene Kurzarbeit. Folglich erholten sich die durchschnittlichen Verdienste im Jahr 2021 wieder deutlich auf gut 40 820 Euro. Das waren 3,8 Prozent bzw. knapp 1 500 Euro mehr als 2020.
Bei der Grunderwerbsteuer gab es ebenfalls einen Höchststand: Die Steuereinnahmen erhöhten sich im vergangenen Jahr um weitere 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2,46 Milliarden Euro. Erklärt werden kann der Anstieg durch die hohe Zahl der Immobilienerwerbe in Verbindung mit höheren Immobilienpreisen. Das historisch niedrige Zinsniveau animierte auch 2021 zum Kauf, obwohl die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage im Vorjahr die Vermögensbildung für einen Erwerb erschwerten.
(Quelle: PM OFD Karlsruhe vom 30.8.2022