DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zu den Oktober-Zahlen
Ein Minus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat September hat das Statistische Bundesamt jetzt für die deutschen Ausfuhren im Oktober gemeldet. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier führt dies auf die international gedämpfte Nachfrage zurück.
Insgesamt exportierten deutsche Unternehmen nach Angaben der Statistiker im Berichtsmonat kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 133,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zu Oktober 2021 ergibt sich ein Zuwachs von 14,2 Prozent – allerdings auch das nur nominal.
„Der deutsche Exportmotor ruckelt merklich“, kommentiert Volker Treier diese Zahlen. Die nachlassende Auslandsnachfrage insbesondere in der EU, den USA und China lasse die nominalen Ausfuhren zum zweiten Mal in Folge sinken. „Dabei sind die enormen Preissteigerungen im Außenhandel noch gar nicht berücksichtigt“, stellt der DIHK-Außenwirtschaftschef klar.
„Hohe Inflationsraten und eine straffe Geldpolitik in wichtigen Absatzmärkten dämpfen die internationale Nachfrage“, erklärt Treier die Entwicklung. „Auch die Störungen in globalen Lieferketten sind – trotz Besserung in den letzten Monaten – noch immer nicht vollständig überwunden.“
Viele Industriebetriebe rechnen mit rückläufigen Ausfuhren
Laut der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage erwarten nur 16 Prozent der Industrieunternehmen, dass ihre Exporte in den nächsten zwölf Monaten steigen werden, 40 Prozent gehen von einem Rückgang der Ausfuhren aus. „Lediglich während der Finanzkrise und zu Beginn der Corona-Krise waren die Unternehmen mit Blick auf ihr Auslandsgeschäft pessimistischer“, erinnert Treier.
(Meldung vom 2.12.2022)